Bessere Anpasserfolge mit der IN – SITU Anpassung

Bessere Anpasserfolge mit der IN – SITU Anpassung
Anpassung

Um die Vorteile und vielleicht auch Nachteile dieser besonderen Art der Hörsystem – Anpassung aufzuzeigen, muss der Begriff IN – SITU kurz erläutert werden. Der Begriff IN – SITU leitet sich aus dem lateinischen ab und bedeutet: „unmittelbar vor Ort“ – „in der ursprünglichen Position“. In der Hörakustik kennt man die IN – SITU Messung oder auch IN – SITU Anpassung seit dem Jahr 1979. Ein anderer Begriff der ähnliches beschreibt lautet: Sondenschlauchmessung. Es war die erste Möglichkeit eine Verifizierung der Zielkurven vorzunehmen.

Warum müssen Zielkurven verifiziert werden – Was bedeutet das?

IN SITU MessungDie Zielkurven, die sich aus der Tonaudiometrie ableiten, beinhalten abweichend davon ob es sich um eine Standartformel (NAL – NL 1 / 2 oder DSL 5) oder um eine Herstellerformel handelt, nicht ausreichend Verstärkung im Hochtonbereich. Studien zur Folge (Aarts N & Cafee C 2004, Aazh H & Moore BC 2007, Bentler R 2004, Hawkins & Cook 2003) fehlt im Hochtonbereich bis zu 20 dB Verstärkung.

Weiterhin muss erwähnt werden, dass sich die akustischen Eigenschaften, die das Ohr ohne eine Hörsystemversorgung hat gegenüber der mit Versorgung auch massiv ändert. Diese Änderungen sind nur mittels einer IN – SITU Anpassung sichtbar zu machen. Durch jede Art von Versorgung entstehen Eigenresonanzen, die die Klangeigenschaften negativ beeinflussen können.

Wie hat sich die IN – SITU Anpassung entwickelt?

In den letzten gut 40 Jahren musste „eigentlich“ nur das Messsignal der modernen Hörsystemtechnik und den technischen Algorithmen angepasst werden. Was anfangs mit einem Sinuston oder gewobbelter Sinuston gemessen wurde, wird heute mit eine Sprachsignal gemessen. Es handelt sich nicht um ein sprachsimulierendes Rauschen, sondern effektiv um Sprache. Auch heute kann man noch auf die altbewährte Methode (Sinus) messen, muss aber einiges berücksichtigen. Weiterhin muss die passende Messtechnik vorhanden sein, um mit einem Sprachsignal zu arbeiten.

Wie läuft die IN – SITU – Anpassung ab?

Der Sondenschlauch wird im äußeren Gehörgang positioniert und die „Eigenleistung des äußeren Ohres“ wird gemessen. Danach erfolgt eine Messung mit dem stumm geschalteten Hörsystems, um den Verlust durch den verschlossenen Gehörgang sichtbar zu machen. Im Anschluss erfolgt die Anpassung an die Sprachdynamik eines Normalhörenden (Le 50 dB, Le 80 dB und Le 65 dB). Ein subjektiver Abgleich in Zusammenarbeit mit dem Kunden sollte abschließend erfolgen.

Welche Vorteile hat die IN – SITU Anpassung?

Grundsätzlich wird das Hörsystem in Trageposition eingestellt, dass bedeutet, dass die anatomischen und die otoplastischen Gegebenheiten (Restvolumen, Zusatzbohrung, Schallschlauchlänge) zu 100% berücksichtig werden. Durch die definierten Signalarten und Signallautstärken können Hörsysteme leistungstechnisch effektiv miteinander verglichen und die Nutzbarkeit der Technik und deren Algorithmen während der Ausprobe getestet werden. Es erfolgt eine effektive Anpassung der jeweiligen Verstärkungswerte an die jeweiligen Lautstärken, in denen sich der Proband aufhält, abgestimmt auf die einzelnen Frequenzen. Die IN – SITU Anpassung soll die eigentliche Arbeit des Hörgeräteakustikers optimieren. Der entscheidende Teil der Anpassung ist nicht die IN – SITU Anpassung, sondern das Ergebnis was der Hörgeräteakustiker daraus interpretiert. Diese Interpretation ist ein Zeichen für die Kenntnisse und Fähigkeiten.

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